Sicherungsgeländer einer Unterführung

Damit der Verkehr nicht ständig durch geschlossene Schranken aufgehalten wird, hat sich die Stadt Unterschleißheim, ich meine mich erinnern zu können, nach 20 Jahren dazu durchgerungen, eine Unterführung zu bauen. Sie ist relativ gut gelungen, bis auf die etwas verwirrende Führung des Fahrradverkehrs.
Nun aber zum Pfusch am Bau: Hinterlassen von Gefahrenstellen.

Was würden Sie denken, wenn Sie an diesem Beginn des Geländers vorbei gingen? Vermutlich: Och, ist das aber schön, ist das aber schön schwarz gestrichen.

Wenn Sie sich aber die Verschraubung des oberen Handlaufes und der Bodenplatte mal genauer ansehen, dann wissen Sie, warum schon wieder ein Bericht fällig wird.

Um es etwas klarer zu machen, worauf ich raus will, habe ich die Verschraubung der Bodenplatte mal etwas vergrößert. Wenn Sie Ihren Fuß auf die untere Quertraverse setzen und abrutschen, wird das Außenleder Ihres Schuhes vermutlich einige Kratzer abbekommen. Ich habe es getestet, natürlich unfreiwillig. Kommt nun ein Kleinkind mit seinem Roller daher und stürzt......Ich will Ihre Fantasie gar nicht weiter herausfordern, die scharfen Oberkanten der Schrauben sprechen für sich.

Aber der obere Handlauf, dort wo nie eine Hand hinkommt, auf der Unterseite, wurden die vorschriftsmäßigen Hutmuttern verwendet, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Toll, kann ich da nur sagen, ganz toll. Warum nicht auch unten? Aus Nichtwissen oder Nichtkönnen oder hat die Abnahme versagt oder gab es keine Hutmuttern, die so hoch waren, dass sie über den Sechskant bis zum Gewinde reichten? Also so lassen, ist ja auch fast keinem aufgefallen.

In meine Gedanken vertieft, das Schreiben an den Herrn Bürgermeister schon vorformulierend, meldet mein Visualscanner: Ei gugg ämol do, der Häuslebauer waas es bessä! Zur Erläuterung, mein Scanner ist fränkischer Herkunft. Also geht es doch. Die Verletzungsgefahr wurde mittels Hutmutter gebannt.

Da im Ortsbereich bereits eine Überführung gebaut und ebenfalls mit Geländer gesichert wurde, habe ich mir die vergleichbaren Stellen dort angeschaut. Ich muss wieder einmal sagen, früher war alles besser. Oder war nur der Vorarbeiter zu faul und hat einfach die Sockelschrauben mit überstrichen. Auf alle Fälle würde diese Ansammlung von dicker Farbe bei jedem Arbeitsschützer als Schutz gegen Verletzungen anerkannt: Keine scharfen Kanten mehr vorhanden.

Das Schreiben ist mittlerweile raus. Darin habe ich nochmals verschärft auf die Bringschuld der Handwerker hingewiesen, dass es deren Aufgabe sei, derartige Gefahren durch ihr Wissen und Tun zu vermeiden. Die Abstellung der Mängel ist Garantiesache. Hoffentlich wird die Angelegenheit genauso vorbildlich zu einem positiven Abschluss gebracht, wie die gefährliche Verschraubung am Halter eines Hinweisschildes für den Fußgängerüberweg, etwa 153 m vor der Unterführung.

Komisch, woanders geht es auch, ohne dass jemand nachfragt. Die Hutmuttern wurden von der Baufirma freiwillig angebracht, weil ja Vorschrift.