Starkbierfest

Liebe Anwesende!

 

Bei den vergangenen Veranstaltungen, mit und ohne Bus, habe ich festgestellt, dass man hier im Verein stets darauf bedacht ist, dass sowohl Kulinarik als auch Kultur gefördert werden. Deshalb habe ich mir erlaubt, etwas fürs Hirn in gereimter Form zum Starkbierfest beizutragen, das mit dem Bauch haben wir ja schon hinter uns.

 

Ok, ich bin jetzt weder Erich Kästner noch der Schillers Fritz,

dennoch hoffe ich, ihr versteht auch meine kleinen Witz.

 

 

Liebe durstige Mitglieder und auch mittrinkende Gäste,

heut gibt´s mal wieder nur das Beste

zwar aus der Flasche, nicht vom Fass,

denn so bleibt für jeden was.

Denn unser Chef befürchtet hier als Wirt,

dass zu wenig g´soffen wird

und das Fass wird wohl nicht leer

und das bedauert er so sehr.

 

Aber nun mal eine Frage:

Wie kommts eigentlich zu dem Gelage?

Viel wissen gar nicht, warum sie saufen,

lassen´s einfach runter laufen.

Oder weiß der eine oder andere auch,

woher kommt der schöne Brauch,

dass man grad zur Fastenzeit

sich das starke Bier nun einverleibt.

 

Wie soll es anders sein,

ist ja bekannt so allgemein,

wenn ein Brauch aus alter Zeit,

ist die Kirche meist nicht weit.

Überall hat sie die Finger drin,

und vermiest uns manch schöne Ding.

Denn man soll in seinem Glauben,

sich hier nicht all zu viel erlauben,

damit das Leben nach dem Tod,

dich nicht macht dort Idiot.

 

So waren es die Mönche, diese schlauen,

die in der Fastenzeit auf etwas lauern,

weil genau zu dieser Zeit,

nur flüssiges stand für sie bereit.

Also musste als Ersatz was her,

dass sie der Hunger quält nicht all zu sehr.

 

Es hieß zwar, Flüssiges das Fasten niemals bricht,

da ging den Gläubigen plötzlich auf ein Licht.

Wenn wir schon nichts zum Beißen kriegen,

muss mehr Kraft im Flüssigen drin liegen.

So kam die Idee von einem Mann,

der gutes Bier stets brauen kann.

Er tat mehr Würze in den Sud,

damit es den Trinkern tut so gut.

Heute glaubt ein jedermann,

dass dieses nur ein Bayer kann.

Nein, Einbeck hieß der Ort

in Niedersachsen dort.

 

Das kam den Mönchen in ihr Ohr

und so nahmen sie sich vor,

wir probiern das Ganze jetzt mal aus,

ob wir ohne festes Essen kommen aus.

Doch so einfach ist es in der Kirche nicht,

erst mal sehen, was der Papst so spricht.

Also wurd ein großer Leiterwagen

mit vielen Fässern vollgeladen

und zum Papst nach Rom gekarrt

und auf seine Antwort dann geharrt.

 

Doch dazu muss man wissen,

der Weg nach Süden war beschissen.

Über die Alpen, bei dieser Hitz,

ist es mit Sicherheit gewiss,

dass das gute Bier von eben

schmeckte ekelhaft daneben.

 

Der Heilge Vater probiert sodann,

ob man mit dem Gebräu auch büßen kann.

Nach einem Schluck stellt er dann fest,

dass sich mit der Brüh gut büßen lässt,

denn kein Schluck ist ein Genuss,

weil man es runter würgen muss.

So gab er schließlich dann sein go,

ach, was warn die Mönche froh.

Konnten sie nun brauen ohne Reu

von dem herrlichen Gebräu.

 

Mal so nebenbei will ich hier sagen,

wärs passiert in unsren Tagen,

hätten die die Bahn nach Rom genommen,

das Bier, es wäre niemals angekommen.

 

So wurde nun, wie jeder Mönch es mag,

fünf mal der Krug gefüllt am Tag.

Und was war jetzt mit dem Essen?

Das kannst jetzt grad vergessen.

 

So hielt sich von dieser Tradition seither,

doch nur das Trinken, bitte sehr,

denn vom Fasten, mit der Brisanz,

geht heute jeder auf Distanz.

 

Auch wenn Flüssigkeit kein Fasten bricht,

besteht dennoch kaum `ne Pflicht,

soviel zu trinken, auch bei schwachem Licht,

bis man die Flüssigkeit erbricht.

 

So, genug geredet übers Bier,

denn dazu sind wir ja nicht hier.

Nimmt jeder nun sein Glas gewandt

in seine rechte oder linke Hand,

hebt es hoch zu einem Toast

und sagen all zusammen: Prost.

 

Ein Rat noch für den Weg nach Haus:

Sucht euch die ruhige Straßenseite aus,

Gebt dann acht bei jedem Schritt,

und euch kein B´soffener auf die Finger tritt.