Schildersockel für Fußgängerüberweg

Durch das Erlebnis mit dem kleinen Verkehrsteilnehmer am Firmenschild sensibel geworden und nach der Annäherung an einen Zebrastreifen zu Fuß musste ich der Stadt eine kleine Note zusenden.

Die ausgeführte und durch die Bauaufsicht abgenommene Grundplatte für das Hinweisschild auf einen Fußgängerüberweg erregte mein Interesse. Irgendwie erschien mir die Bearbeitung durch die Herstellerfirma nicht ganz abgeschlossen zu sein.

Ganz aus der Nähe betrachtet stellt man fest, dass die Kanten nicht entgratet sind. Sie sind nach dem Herausschneiden aus dem Vollen so belassen worden und dementsprechend messerscharf. Die als Verstärkung angeschweißten Dreiecke haben am oberen Ende eine scharfe Spitze, entstanden durch die umlaufende Schweißnaht. Diese hätte mit der Flex oder einer Feile nachbearbeitet und entschärft werden müssen. Die Sockelgrundplatte hat dieselben Symptome. Hinzu kommt noch der Abstand zum Beton von etwa 2 cm, in den ein Kinderfuß ohne Probleme passen würde. Die vier Ecken waren derart kantig, dass einem beim Hinsehen schon der Schmerz durchzuckte.

Dann bekam ich Nachricht vom zuständigen Büro der Stadt, dass eigentlich nichts zu beanstanden sei, aber man wolle trotzdem die Gefahrenstelle entschärfen, da sie sich mitten auf dem Gehweg befinde.

Und das ist das nicht ganz billige Ergebnis. Auch vom Ästhetischen her gut gelungen. Der gegenüber liegende zweite, gleichgestaltete Sockel wurde nicht verkleidet, da er ja neben dem Gehweg in dem angrenzenden Grünstreifen lag. Als ich danach an besagtem Überweg mit meinem Moped halten musste, da eine junge Mutter mit Kinderwagen und einem etwa 4 Jährigen im Schlepptau diesen überqueren wollten, spielte sich folgende Szene ab: Die Mutter war bereits auf dem Zebrastreifen, als der Kleine noch schnell am Schilderhalter in der Wiese hochklettern wollte. Da es aber regnete, war das Metall nass und rutschig. Als die Mutter mit dem Wagen die andere Seite fast erreicht hatte, rief sie nach dem zurück Gebliebenen. Dieser rutschte unkontrolliert am Pfahl herunter, traf eine der hochstehenden verkleideten Schraubenenden, knickte um und landete mit dem Knie zuerst auf dem Beton. Er konnte von Glück reden, dass er nicht zwischen Schraube und Pfahl gekommen war. Die Mutter ließ den Kinderwagen stehen, hetzte zurück und barg den Schreienden. Mit ihm auf dem Arm hastete sie zurück zum Wagen. Während der gesamten Zeit war der Verkehr nebensächlich, was aus Sicht der Mutter zu verstehen war. Als ich dann wieder fahren konnte, habe ich mir natürlich wieder  Gedanken gemacht. Genau so etwas habe ich aufgrund des fehlenden Schutzes bereits vor Augen gehabt. Das Werk solle vollendet werden, damit so etwas nicht wieder geschehen könne, war mein Appell an die Stadt. Und kaum ist ein halbes Jahr vergangen, ruckzuck ist die andere Seite angeglichen. Dank an die Stadt ob dieser Einsicht mit der Gefahr.

So ist nun der Gesamteindruck. Aus meiner Sicht ist keine Gefahrenquelle mehr in Sicht.

 

Eigentlich wollte ich der Stadt nicht mehr lästig fallen, aber da kam das Geländer leider dazwischen. Alles nur deswegen, weil die Handwerker ihr Handwerk nicht mehr ernst nehmen und scheinbar darauf hoffen, dass keiner etwas bemerkt. So kann man die Kosten auch niedrig halten.