Schlaf gemach

Wie komme ich bloß zu meinem Schlaf?

Seit Stunden zähl ich jedes Schaf.

Und bin ich eben weggenickt,

dann kommt ganz ungeschickt

das Schnarchen, das mich wieder weckt,

nein, nicht meins, ich hab´s entdeckt.

Denn, wenn ich meinen Ohren trau,

das Geräusch stammt von meiner Frau.

Sie liegt auf ihrem Rücken dort

und schnauft in einem fort,

so unmelodisch und auch laut,

dass es einer alten Sau wohl graut.

Was mach ich nur in meiner Not,

ich seh bald wirklich rot,

morgen muss ich wieder raus

und ausgeruht dann aus dem Haus.

Denn die Arbeit wartet im Büro,

ausruhen ist dort nicht, sowieso.

Obwoohl, nur mal so bei mir gedacht,

das haben andere doch auch gemacht

und dann behauptet, stock und steif,

danach wär man wieder fit und reif,

um den Heimweg anzutreten.

Daheim könnte man dann davon reden,

wie schwer die acht Stunden sind

und wie langsam doch die Zeit verrinnt.

Aber das ist momentan mir ganz egal,

ich will beenden meine Qual.

Also zupf ich an ihrer Decke,

auch wenn ich sie wohl wecke.

Ich weiß es ja, sie dreht sich um im Nu

und dreht mir ihren Rücken zu.

Dann bleibt mir eine kurze Zeit,

in der mach ich mich dann bereit,

ganz schnell die Augen schließen

und das Schlafen zu genießen.

Doch zu früh gefreut,

ich sag´s euch, liebe Leut!

Anstatt sich zu drehen um die Achse,

schiebt sie mir ihre kalte Haxe

ans Bein unter meine warme Deck,

und das dient auf keinem Fall dem Zweck,

dass ich nun schlafen kann.

Doch irgendwann ist es erreicht,

dass die Tempratur sich gleicht.

Sie säuselt wohlig vor sich hin

und ich bin mittendrin,

´ne Mütze Schlaf zu kriegen.

Mann muss halt seine Frau nur lieben.