Halter für Firmenschild

Nicht weit von meiner Wohnung entfernt wurde ein neues Firmenlogo  aufgestellt, mit neuem Sockel und entsprechender Verschraubung für das etwa 8 m hohe Gebilde. Die Gewinde ragten ungeschützt in den Himmel, etwa 8 cm hoch und scharfkantig. Auch die Sockelbleche waren und sind immer noch sehr scharfkantig und verletzungsträchtig. Ich gehe also nach Fertigstellung des Hinweisschildes auf den Autohersteller in Richtung U-Bahn, um mich in Richtung München abzusetzen und denke noch so bei mir: Hoffentlich verletzt sich daran keiner. Wenn ich während meiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker so ein Werkstück, scharfkantig und unbehandelt an den Ecken meinem Meister gezeigt hätte, wäre ich hochkant aus seinem Büro geflogen. Wie es der dumme Zufall so will, ich komme von München zurück und begegne einer jungen Mutter mit dazu gehörigem Kind auf  Laufrad. Es fährt auf den Sockel zu, verkantet das vordere Rad und stürzt in Richtung Verschraubung. Sein Auge verfehlt nur knapp die scharfen Kanten. Die Mutter schimpft auch noch mit ihm, dass er selber schuld sei, denn er brauche ja auch nicht hin zu fahren. Das war für mich der Anlass, dem Vertreter der Firma einen schriftlichen Hinweis zu senden, mit der Bitte um Beseitigung der Gefahr.

Zur besseren Vorstellung der Gefahr noch mal ganz nah.

Der Verantwortliche hat das auch gleich eingesehen und sich für den Hinweis bedankt und gelobt, den Mangel umgehend abstellen zu lassen. Was dann auch geschah.

Wie zu sehen ist, wurden die bereits sehr verrosteten Schraubenenden abgeflext, pro Schraube zwei Flexscheiben. Ich habe mir das persönlich höchst interessiert angeschaut, es aber nicht verstanden. Warum geht man nicht einfach her und behandelt die Schraubenenden mit speziellen Rostumwandlern und versiegelt die Flächen anschließend mit einem flexiblen Überzug. Oder man ersetzt die obere Mutter einfach durch eine Hutmutter und es wäre fertig gewesen und hätte auch noch professionell ausgesehen. Aber nein, man schleift ab, verletzt die Oberfläche der Mutter, damit sie auch noch zu rosten beginnt. Ein Schutz wurde auf keiner der bearbeitenden Stellen angebracht. Auch wurden die Schleifspäne nicht entfernt. Durch die feuchte Witterung und die nach hinten zur Mauer geneigte Oberfläche des Betonsockels blieb natürlich das Wasser stehen und die Metallspäne rosteten still und intensiv vor sich hin.

Etwa 3 Monate später kam die Firma zurück und hat die noch fehlenden Kunststoffkappen ergänzt. So sieht das heutige Ergebnis aus. Der Rost der Späne wurde nicht durch die Firma entfernt, sondern die Witterung sorgt im Laufe der Jahre vermutlich für den Transport ins umliegende Gras. Trotz mehrmaligen E-Mail-Verkehrs wurden die scharfen Kanten immer noch nicht entgratet und der Zwischenraum zwischen den 4 hochkant stehenden Platten abgedeckt, so dass kein Kinderfuß mehr dazwischen passt. Da wurden wir früher besser ausgebildet oder war nur die Aufsicht und Abnahme der Arbeit durch ausgebildetes Personal besser. Heutzutage braucht so eine Firma ja noch nicht einmal mehr Fachpersonal, was bei der Erledigung der Arbeit leicht zu erkennen ist.