Ladungssicherung Fahrschulanhänger BE

Wie jeder Fahrschüler der Klasse BE schon mitbekommen hat, ist der Anhänger so mit Ladung zu versehen, dass er das erforderliche Gewicht für Ausbildung und Prüfung gem. Fahrerlaubnisverordnung (FeV) hat, also mindestens 800 kg. Wenn dann der Prüfer die Plane lüftet,wozu er verpfichtet ist, kann er in Einzelfällen das hier sehen.

 

Mit viel Mühe hat hier ein Fahrlehrer versucht, die Vorgaben über die Ladungssicherung einzuhalten, als da sind:

- fest, sicher und muss den üblichen Belastungen im Verkehr standhalten.

 

Aber der Versuch ist mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Ich darf das kurz erläutern.

Zur leichteren Beladung wurden die Gewichte (Kunststoffwannen mit Sand gefüllt) auf einen rollbaren Untersatz gestellt. Zur besseren Manövrierfähigkeit sind die Rollen schwenkbar. Damit es nicht wegrollen kann, wurde es mit einer Querlatte gesichert, die mit zwei 3 mm Holzschrauben auf dem Pritschenboden befestigt war. Um die Wannen auf Position zu halten und dadurch die richtige Belastung der Achsen und der Anhängekupplung zu gewährleisten, wurde ein Eisenbeschlag an das Längsbrett geschraubt.

Das Brett wurde so zurecht geschnitten, dass es genau zwischen vordere und hintere Bordwand passt und mittels zweier U-Profile geklemmt hält, wobei nur ein Schenkel des Profils mittig am Brett ansteht. Die seitliche Fixierung wird durch die Schraubzwingen übernommen. Da keine Einrichtung zum Niederhalten der Gewichte zu erkennen ist, müssen diese Kräfte auch durch die Klemmen übernommen werden. Die Auffahrschiene für die Gewichte liegt ungesichert auf der Ladefläche.

 

Nun zur Bewertung aus ladungssicherungs-technischer Sicht, die übrigens auch für Fahrschulanhänger gelten soll, da keine Ausnahmen im Gesetz zu finden sind:

  • Die Kunststoffwannen, die mit Sand gefüllt sind, entbehren sämtlicher Stabilität und lassen sich leicht seitlich verformen. Wenn der Sand trocken wird, rüttelt er sich bis auf die Oberkante der Wanne eben und rieselt dann an den Seiten herunter, wie links bereits sichtbar.
  • Die schwenkbaren Rollen sind als Standsicherung denkbar ungeeignet, da sie sich durch kleine Bewegungen des Untergestells wegdrehen, siehe rechte Rolle.
  • Schraubzwingen sind nur als statische Klemmen auf dem Bau zulässig, da sie sich bei Erschütterungen im Bereich des Schiebestückes leicht lösen und dann sofort ohne Wirkung sind. Sie können Kräfte nur in Klemmrichtung aufnehmen. Den Nachweis für meine Bedenken zeigen die Schleifspuren der linken Ecke. Sie bedeuten, dass der Wagen aufgrund der gelösten Klemmen auf die Hemmschwelle hochgeklettert war.

Die Befestigung der immerhin 150 kg schweren Wannen besteht aus mehreren unterschiedlichen Klemmvarianten. Und das ist für mich sehr beklemmend, da keine die geforderten Bedingungen erfüllt. Ein einziger harter Stoß, z.B. das Überfahren eines Abflussdeckels oder eine Gefahrbremsung, könnte ausreichen, um die gesamte Sicherung der Ladung zu lösen. Denn ich weise nochmals darauf hin, dass der Sinn der Ladungssicherung darin besteht, dass die Ladung bei verkehrsüblichen Belastungen auf ihrem Platz bleibt, d.h. Erschütterungen, Vollbremsung, Anfahren am Berg und plötzliches Ausweichen gehören dazu. Auch sollte die Lärmbelästigung vermieden werden, wie sie durch das Scheppern des losen Auffahrelementes hervorgerufen werden kann. Der Belader dieses Fahrzeuges war niemals Teilnehmer eines Seminares für Ladungssicherung. Bitte ähnlich aufgebaute Ladung ändern oder jemanden fragen, der sich auskennt.

 

Fazit: Diese Variante der Beladung eines Fahrschulanhängers ist in ihrer Ausführung abzulehnen, um den Fahrschüler nicht zu falschen Schlüssen über Ladungssicherung zu verführen.