Nochmal ein kurzes Wort zum Abkuppeln des Nachziehgerätes. Viele Fahrschüler lernen in ihrer Ausbildung zum verantwortungsvollen Fahrer eines Zuges, wie man vorschriftsmäßig und sicher die einzelnen Handgriffe durchführt. Aber das Schiebestück in der Auflaufbremsanordnung hat teilweise ein Eigenleben, auf das ich besonders eingehen möchte, um zukünftig Schäden vermeiden zu helfen. Es gibt natürlich auch wieder Beweismaterial in Bildform, wie man das gewohnt ist.
Kurz zum Verständnis: Beim Abkuppeln des Anhängers muss vorher angehalten werden. Sie werden sich jetzt denken, was will uns der Klugscheißer da wieder erzählen, ja logisch, muss man anhalten, um das Gerät von der Kugel zu nehmen. Aber Vorsicht, mitdenken! Was passiert, wenn man den Anhänger abbremst? Riichtiiig, die Auflaufbremse wird aufgrund der Massenträgheit betätigt. Was heißt, sie wird gegen die Federkraft ins Schiebestück gedrückt. So, nun die Preisfrage: Der Zug bleibt also nach der Bremsung stehen. Der Fahrer steigt aus und betätigt, wie er es gelernt hat, die Feststellbremse am Anhänger, legt auf Geheiß des Fahrlehrers die Unterlegkeile hinter die Räder und trennt durch Ziehen des Steckers auch noch die Stromversorgung. Alles klar und übersichtlich gelehrt, gelernt und nachvollziehbar durchgeführt. Was noch fehlt, ist die gewollte Trennung des Anhängers vom Zugfahrzeug. Sie geschieht, indem das Abreissseil von der Verbindungsstelle genommen, mit der einen Hand die Kurbel des Stützrades und mit der anderen Hand der Öffnungshebel an der Kupplung gefasst wird.
So, nun beginnt man die Kurbel in die Richtung zu drehen, dass sich das Stützrad senkt. Fast immer klappt es beim zweiten Versuch ohne weiteres Überlegen. Die Deichsel hebt sich, die Kugel löst sich aus den Fängen der Kupplung und was man kaum erwartet hat, die aufgestaute Energie der zusammengepressten Feder im Schiebestück lässt ihrer Kraft freien Lauf und presst die vordere Kante der Kupplung mit einem bleibenden Abdruck in die Kunststoff Stoßstange des Zugfahrzeuges. Alle sind plötzlich missgelaunt, am Meisten der anwesende Prüfer, der daraufhin die Ausgabe der Plastikkarte verweigert, da Schäden am Fahrzeug entstanden sind, die zum Durchfallen führen müssen.
Was lernt uns das Ganze? Genau erkannt, lieber Leser, ob nun Fahrschüler oder alter Hase, nach dem Anhalten kurz die Bremse lösen oder einen halben Meter vorfahren, damit sich die Feder im Schiebestück entspannen kann, um dann ganz entspannt und ohne einen bleibenden Eindruck am Zugfahrzeug hinterlassen zu müssen, beide Fahrzeug voneinander zu trennen. Testen Sie doch mal selbst, ob es stimmt. Wie man sehen kann, müssen manche Fahrer die Erfahrungen öfter machen, aber man übt sich so ran.