Entsorgung bei Auflösung der Baustelle

Die Arbeit ist getan, die Baustelle wird geräumt und die Reste werden sorgsam auf dem kleinen Laster verladen. Aber machen Sie sich selbst ein Bild.

 

Dieser Anblick bot sich mir, als ich an dem Transporter vorbei fuhr. Die Verzurrung war bei ersten Hingucken derart auffällig, dass ich mein Verdachtschöpfertransportgerät bei nächster Gelegenheit wendete und zurückfuhr. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Aus dem Angebotenen lies sich was machen.

Da war zunächst der weiße Sack, der mittels eines Gurtes auf dem, mit Schutt gefüllten Container gehalten werden sollte. Okay, es waren nur Styroporreste drin, die vom Gewicht her durchaus mit einem Gurt gehalten werden konnten, a b e r was nützt ein Gurt, wenn sich das zu sichernde Material zusammendrücken lässt? Riichtiig, nix!! Man kann Wetten annehmen, wie lange die Plastiktüte an der Stelle verbleiben wird, bevor sie einem nachfolgenden Fahrer vor dessen Fahrzeug fallen wird. Ich hoffe, Sie haben das sorgsam befestigte Netz bemerkt, das die Ladung im Container vor Verlust schützen soll.

Welcher Witzbold kommt denn auf den Gedanken und stellt einen Container mit der Spitze nach vorn auf die Ladefläche? Vermutlich, weil dadurch gewährleistet ist, dass dieser beim Bremsen gegen das nagelneue Gitter drücken kann, um es zu verformen. Manche wollen einfach kein Fahrzeug, das neu ausschaut. Man muss gewisse Gebrauchsspuren erkennen, damit man sieht, dass damit gearbeitet wird.

 

Und dann der hintere Gurt am Container. Von weitem betrachtet sieht er ganz gut aus. Aber man darf sein Auge nicht näher kommen lassen. Denn dann entdeckt der geübte Beobachter, dass die Oberfläche derart aufgerauht ist und die Fasern schon kleine Würstchen bilden, die die Vermutung aufkommen lassen könnten, dass hier die Ablegereife erreicht ist. Unterstützt wird diese Annahme durch den nicht mehr lesbaren Anhänger.

Schaut man sich die Befestigung auf der linken Seite an, so fällt auf, dass der Gurt über den Container und dann über die Bordwand gespannt wurde. Wer ein präzises Auge besitzt, erkennt sofort die durch den Gurt verbogene Bordwand.

Von außen erkennt man, dass der Gurt schräg über die Bordwand nach hinten verläuft. Da er nur unten im Rahmen  und nicht in einem festen und genormten Befestigungspunkt eingehakt wurde, besteht die Gefahr, dass er nach vorne wandert und sich dadurch löst. Begünstigt wird das Ganze noch dadurch, dass er über die losen Steine verläuft, die über den oberen Rand des Containers aufgeschüttet wurden. Sie setzten sich garantiert noch bei den Erschütterungen während der Fahrt.

Von hinten erkennt der Profi sofort, dass der linke Steinhaufen nur vermeintlich gesichert ist. Die Kantenschoner vermitteln den Eindruck einer ordentlichen Ladungssicherung. Aber die Steine werden durch den einen Gurt nicht niedergedückt, sondern nur seitlich zusammen gepresst.

Von der Seite wird das Ganze noch besser klar. Der eine Gurt verläuft wieder quer über die Ladung. Die dunklen Streifen zwischen den Steinen zeigen, dass dort Luft dazwischen ist. Sie liegen also auch nicht aneinander an. Die Folie, die ursprünglich den gesicherten Zusammenhalt garantierte, wurde geöffnet und hat dadurch die Festigkeit verloren. Der Gurt ist zudem noch verdreht.

Die Stapelbildung mit den ineinander gedrückten Mörtelwannen hat mir sehr gut gefallen. Durch die linke Kante der unteren Wanne soll noch Druck auf die Steine ausgeübt werden. Wenn man aber den Zurrwinkel betrachtet, der oben drüber verläuft, so kann hier nicht viel drücken. Durch die Auflage auf den Steinen wird zudem der Druck auf den darunter liegenden Balken verringert.

Und wenn man dann noch sieht, worauf die Wannen stehen, kann durchaus vermutet werden, dass der Gurt nicht allzulang gespannt bleibt. Vielleicht zwei oder drei Gullideckel oder Schlaglöcher müssten ausreichen. um den aus Schutt bestehenden Untergrund zu ebnen.

Fazit : So nicht!!! Es wurde kein Fehler ausgelassen, den man bei der Sicherung der Ladung machen kann. Vor allem die Unbedarftheit, wie hier mit der Sicherheit im Straßenverkehr umgegangen wird, erschreckt mich immer wieder.