Vermeintliche Ladungssicherung

Ihr wundert euch über die Meldungen über verlorene Gegenstände auf der Autobahn und denkt: Das kann doch gar nicht sein, weil die Kraftfahrer haben doch alle die gesetzlich vorgeschriebenen Weiterbildungen für Berufkraftfahrer absolviert und haben mehrjährige Erfahrung im Umgang mit dem Verstauen von Ladung und Werkzeugen.

So, dann darf ich heute wieder einmal ein ganz eklatentes Gegenbeispiel aufzeigen. Hier ist der Velust von Teilen der Ladung quasi vorprogrammiert.

 

Auf meinem Weg durch die schöne herbstliche Landschaft komme ich an diesem Zug, bestehend aus Zugmaschine und Tieflader vorbei. Und da mir Fahrzeuge mit dem Kennzeichen aus jener Stadt stets Anhaltspunkte für Kritik boten, habe ich mir gedacht, ich halte mal an und gucke nach.

Und ich wurde leider nicht getäuscht.

Die Spannketten lagen ungesichert in der Lademulde. Die mitgeführten Bretter waren auf die Ladefläche geworfen und mit zwei Gurten "gesichert". An den roten Pfeilen lagen die Gurte nicht einmal an den Brettern an und an den blau gekennzeichneten Stellen wurden die Bretter festgestreichelt, da keine nennenswerte Anpresskraft auf sie ausgeübt wurde.

Die Ignoranz und Sorgfalt eines Bedieners lässt sich aus meiner Sicht anhand von Keinigkeiten erkennen. Hier ist es die achtlos hingeworfene leere Zigarettenschachtel, die, wie jeder außer dem Fahrer weiß, durch den Fahrtwind beaufschlagt, garantiert nicht lange dort liegenbleibt und am Ende der Fahrt somit auch entsorgt ist.

Die Unbedarfheit des Fahrers setzt sich am Zugfahrzeug fort. Alles was ihr hier seht, 1 Stahlhaken, 2 Spaten, 3 Unterlegbohlen sind kunstvoll mit zwei Spanngummis und einem Strick am Fahrzeug befestigt. Dazu sollte man wissen, dass derart schlanke Gummis evtl. zur Sicherung von kleinen Gewichten auf Fahrrädern oder Mopeds geeignet sind, aber nicht an Baustellenfahrzeugen und nicht bei Gewichten jenseits der zehn Kilo (Erschütterungen werden von den Gummis elastisch aufgenommen und sorgen dabei für das Lösen der Seilverbindung). 

Und nun kommt das Verheerende: Der Stahlhaken 1 liegt völlig ungesichert auf der Holzunterlage und kann hin und hergeschoben werden. Der Spaten 2 kann ohne viel Mühe ebenfalls leicht angehoben und bewegt werden. Die Holzbohlen lassen sich mittig verschränken. Gesichert schaut anders aus!!!

Den Abschluss auf der Seite bietet die Verlastung der blauen Abdeckplane für die Ladung der Mulde und der schon etwas mitgenommene Besen auf der Leiter.

Erstens hat die Plane auf dem Tank überhaupt nichts verloren, da dadurch die oben auf dem Tank befindlichen elektrischen Anschlüsse zerstört werden können.

Zweitens wird die Leiter mit zwei dünnen Gummis gehalten und 

drittens ist der Besen derart kunstvoll auf der Leiter trappiert, dass er bei Erschütterungen einseitig vom Holm rutscht, sich dadurch der Gummi löst, sich entspannt und dann Besen und Leiter den vorgesehenen Platz am Lkw verlassen, meisten  in Richtung Straße und unter die Räder der Nachfahrenden.

Was ihr hier seht, soll ein Anschluss für hydraulische Geräte sein, der laut Prüfanweisung TÜV stets betriebsbereit sein muss, wenn er angebaut ist. Hier garantiert nicht der Fall. Außerdem ist er verbogen (gelbe Linie - Normallage) und die Schutzkappe fehlt. Deshalb ist das Innere des Schnellanschlusses derart vergammelt, dass er nicht mehr nutzbar ist.

Das Gleiche gilt für die Anschlüsse auf der linken Seite. Die Prüfung nach UVV ist anzuzweifeln und eine Betriebseinschränkung zu erteilen. Aber das alles interessiert ja die Herren der Prüforganisation nicht.

Fazit:

Verkehrs- und Betriebssicherheit sind auf keinem Fall gegeben. So dürfte das Fahrzeug im öStrV nicht bewegt werden. Die Tauglichkeit des Fahrers ist in höchstem Maße anzuzweifeln.

So werden Unfälle gewissenhaft vorbereitet!!