Bist du platt und frei die Nerven liegen,
musst du schnell in den Urlaub fliegen,
um dann ungeniert,
von andern inszeniert,
die Tage zu genießen ohne Plage,
die dein Chef dir ohne Frage,
hat genehmigt schon vor langer Zeit.
So, nun ist es bald soweit.
Die Koffer prall gepackt,
das Geld ist eingesackt,
die Kinder sind am Toben,
noch kannst du den Tag nicht loben.
Alle sind voll Tatendrang,
sogleich wird dir ganz bang,
denn von der Erholungspflicht
spricht man wieder nicht.
Nun sitzt ihr all im Flieger drin
und schwebt erfreut zum Ziele hin.
Denn das Hotel in weiter Ferne
hat ja laut Katalog drei Sterne.
Angekommen in dem fremden Land
ist es nicht mehr ganz so amüsant;
denn der Bus für den Transfer,
wo ist er, bitte sehr?
Wo ist die Reiseleitung laut Prospekt?
Das Ganze wir nun doch suspekt.
Und wenn man etwas fragen will,
bleibt der andere ganz still.
Denn er spricht die Sprache seines Landes.
Für dich also nur unbekanntes.
Dann, nach gefühlt drei Stunden,
wird der eigene Bus gefunden.
Hinein und nix wie fort
zum Hotel, dem gewünschten Ort
für Erholung und für freie Zeit,
wie es alle wohl erfreut.
Doch, ach je, zu früh gefreut,
es warten dort schon viele Leut.
Das Hotel ist überbucht,
sodass jetzt jeder sucht,
wo in dieser Nacht
er wohl unter wird gebracht.
Stinkig ist bereits die Frau,
den Kindern geht es ganz genau
wie dem Vater, diesem armen,
es ist wirklich zum Erbarmen.
Nix neues hatte man versucht
und das Ganze ja pauschal gebucht.
Doch da, die Miene hellt sich auf,
und das Ganze nimmt nun seinen Lauf.
Hinterm Tresen steht der Mann,
der uns weiterhelfen kann.
Er fragt, ob wir vielleicht
mit dem, was er erreicht
ohne mehr zu zahlen,
uns in der Sonne aalen,
in dem Hotel, das nicht so fern,
aber mit nem fünften Stern.
Na gut, dann soll es eben sein
und wir ziehen dort nun ein.
Zwei Wochen vergehen wie im Flug,
und wir haben nun genug
gegessen und geschwommen
und vermutlich zugenommen.
Die Haut wurd dunkler, Tag für Tag,
was wohl an der Sonne lag.
Zum letzten Mal hebst du die Augenlider
und freust dich auf die Arbeit wieder.
Nach Hause geht es nun zurück
und wir haben großes Glück.
Der Bus, er kommt zur rechten Zeit,
denn auch der Flieger steht bereit.
Kaum sind wir in der Luft, der dünnen,
wird uns schon klar, tief drinnen,
der Urlaub ist doch wie ein Furz,
eben viel zu kurz.